Vor rund einer Woche fand das Final Four in Neu-Ulm statt. Neu-Ulm zeigte sich, wenn man in schlechter Tradition vom phrasengetriebenen und schlecht formulierten Journalist geleitet, von einem „schlechten Gastgeber“. Es war für viele ein ausverkauftes Großereignis mit 5000 Zuschauern.
In den Sozialen Netzwerken konnte man gut sehen, dass das für viele ein tolles Event war. Mit Sicherheit ein wichtiges Event für den Sport. Aber leider nur für den Sport, denn außerhalb des Tischtennis wird das Pokalfinale kaum beachtet.
Was aber auch stattgefunden hat, und aus meiner Sicht viel wichtiger, waren die kleinen Turniere, seien es Neujahrs-Turniere, Bezirksmeisterschaften, Vereinsmeisterschaften, Jedermann-Turniere. Veranstaltungen, die von Vereinen auf regionaler oder nur lokaler Ebene mit sehr kleinem Budget organisiert werden. Diese Veranstaltungen sind aus meiner Sicht wichtiger als ein Final Four, das als Event zelebriert wird.

In den kleinen Sporthallen und Gemeindehallen zeigt sich, wie das wahre Tischtennis ist. Unspektakulär und auf das Wichtigste ausgelegt: den Schläger selbst in der Hand haben und spielen. So ein Final Four wird dazu beitragen, dass sich mehr für das Tischtennis interessieren, denn da verkommt der Sport zu einem Event, das die Realität in den Hallen nicht abbildet. Aber Jedermann-Turniere machen das. Sie zeigen, wie Tischtennis in den lokalen Vereinen ist und sein kann. Da wird Werbung für den Sport gemacht. Da werden Talente erkannt und können gefördert werden oder ehemalige Vereinsspieler gewinnen die Lust wieder. Das alles passiert nicht bei einem Pokalfinale.
Ob das bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg anders sein wird? Weniger Show? Mehr Fokus auf den Sport? Ich werde es mir anschauen.