Simon Marek von der Tischtennis-Abteilung des VfL Rheinhausen war der erste, der sich auf eine Anfrage von netz-kante-weg.de an die Vereine auf Instagram gemeldet hat. Der Art Director und Kommunikationsdesigner hat dem Kanal des @faueffell nach der Startphase ein professionelles Layout und professionelle Inhalte verpasst. Wie es zum Instagram-Kanal kam und warum der Mannschaftsführer der 1. Mannschaft auf seinen beruflichen Background setzt, hat er im Interview verraten.
Seit wann nutzt Ihr als Abteilung Instagram als Medium und Plattform?
Wir von der Tischtennisabteilung des VfL Rheinhausen haben vor einem guten Jahr unseren Instagram-Kanal @faueffell eröffnet. Am Anfang erst einmal ohne einen richtigen Plan, danach haben wir versucht das ganze etwas professioneller aufzuziehen.
Wie kam es dazu? Warum gerade dieser Kanal?
Unser Ziel war und ist es Informationen besonders zur ersten Mannschaft auf interessante und ungewöhnliche Weise zu kommunizieren, damit der VfL für Interne und Externe wieder attraktiv und sichtbar wird. Da die Tischtennisabteilung bis vor rund zwei Jahren eher tot als lebendig war, herrschte hier also größter Handlungsbedarf. Der neue Abteilungsleiter gründete dann diesen Account und bekam kurz nach der Gründung durch mich professionelle Hilfe dabei. Auf stumpfe Texte und einfallslos abfotografierte Spielberichtsbögen hatten wir alle keinen Bock, dass wir das besser können, war uns relativ schnell klar. Und Social Media, insbesondere Instagram, ist natürlich immer noch das Mittel der Wahl, um mit k(l)einem Budget die größte Reichweite zu erzielen.
Wen oder was wollt Ihr damit erreichen?
Ich bin der Meinung, Dinge werden nur besonders gut, wenn man sie aus einer Art Eigenmotivation heraus macht. Unser Team muss dahinterstehen und Spaß an der Sache haben, egal ob das später 30, 100, 5000 oder nur 2 Personen sehen. Wenn man den selber nicht hat, dann fehlt einfach die Authentizität der Story, die wir erzählen und der Funke zu den Followern kann nie überspringen. Dennoch freuen wir uns natürlich über jeden einzelnen der unsere wilde Fahrt durch die Kreisliga begleitet und unterstützt. Aktuell sind das in erster Linie Freunde, Familie und Mitglieder der Tischtennis-Abteilung des VfL, aber durch die lockere und trotzdem professionelle Präsentation kommt das auch bei vielen anderen Vereinen, sowie Tischtennis und Sportinteressierten an. Besonders schön ist es allerdings auch, wenn Leute unsere Arbeit oder Storys loben und verfolgen, die mit Tischtennis nichts am Hut haben. Das zeigt uns, dass wir vieles richtig machen und die Sportart an sich auch mehr kann als viele vermuten.
Was sind Themen, die Ihr auf Instagram von Eurer Abteilung veröffentlicht?
Wir versuchen immer möglichst authentisch rüberzukommen und unsere Geschichte humorvoll und ironisch zu begleiten. Deswegen ergibt sich vieles quasi von alleine. Auf der einen Seite sind da feste und wiederkehrende Themen wie Vorberichte zu den Meisterschaftsspielen mit ergänzenden Storys, Mannschaftsaufstellungen, Liveticker und so weiter und die dann folgende Spielzusammenfassung 1 oder 2 Tage danach. Auf der anderen Seite zeigen wir aber auch Spielerportraits, in denen jeder einzelne Dinge von sich und seinem Werdegang preisgibt, die es so bei anderen Vereinen gar nicht gibt. Diese sehr persönliche Note ist eben ein großes Alleinstellungsmerkmal, das uns von den meisten anderen unterscheidet. Abseits davon, improvisieren wir aber auch regelmäßig, weil viele Dinge sich relativ spontan ergeben. Aktuell in Arbeit sind beispielsweise eine Kategorie Nachwuchshelden, historisches aus der langjährigen Abteilungsgeschichte oder Memes zu aktuellen Ereignissen.
Wieviel Zeit geht für die Medienarbeit generell und im Besonderen für Instagram drauf?
Ein professioneller Auftritt braucht vor allem am Anfang sehr gute Planung, um den Spagat zwischen Qualität und begrenzter Zeit dauerhaft zu schaffen. Unser ganzes Team ist berufstätig, oder im Studium eingespannt, von daher war es sehr wichtig, den generellen Ablauf zu definieren und die Rollen oder Aufgaben nach Stärken zu verteilen. Wir fotografieren nicht jede Woche, sondern machen höchstens alle paar Monate größere Fotoshootings um den Arbeitsaufwand und Terminschwierigkeiten, die es immer wieder gibt, managen zu können.
Ein genauer Zeitaufwand ist natürlich schwer zu schätzen, weil es Work in Progress ist und es mal mehr mal weniger Zutun gibt. Alles in allem würde ich für das Setup mit Shootings, Bildbearbeitung, Erstellung der Postvorlagen, Anpassung der Bildformate oder dem Redaktionsplan von einem Aufwand von rund 50 Stunden ausgehen. Dazu kommen dann natürlich noch die wöchentlichen Dinge wie Texte schreiben und das erwähnte Improvisieren. Bei 2-3 Posts pro Woche so rund 2 bis 3 Stunden. Natürlich geht sowas auch alles schneller, aber wenn wir etwas machen wollen, dann auch richtig. Nicht nur an der Tischtennisplatte, sondern auch daneben.
Die Fragen stellte Daniel Faust