Material als Waffe einsetzen oder nicht? Hat man eine Weile im Verein gespielt, steht man oft vor der Frage, ob man nicht doch mal auf Material (in jeglicher Form) setzt. Einer, der sich ganz bewusst für das Spielen mit Material entschieden hat, ist Gerrit Glückert. Er spielt noch nicht lange im Verein, hat sich aber direkt dafür entschieden auf Material zu setzen. Warum er das getan hat, hat er auf netz-kante-weg.de verraten.
Auf welcher Schlägerseite spielst Du mit dem Anti-Belag und warum?
Ich spiele auf der Rückhand mit einem Anti-Belag, da mein Spielstil eher rückhandorientiert ist. Ich kann mit der Rückhand somit besser die Bälle verteilen und stören.
Hast Du auch andere Material-Beläge ausprobiert, wenn ja, welche?
Neben dem Anti habe ich kurze und lange Noppen-Beläge ausprobiert, wobei ich auch derzeit beidseitig mit Noppen (Vorhand kurz zum Angreifen, Rückhand lang zum Abwehren und Stören) trainiere.
Warum hast Du Dich dann für die Anti-Variante entschieden?
Der Anti kommt meiner rückhandorientierten Spielweise sehr entgegen. Auch habe ich durch meinen späten Einstieg in das Vereins-Tischtennis noch keine gute Technik gelernt, die ich mit der Antispielweise kaputt machen würde. Da ich bisher die größten Probleme habe, den gegnerischen Spin zu lesen, insbesondere bei Aufschlägen, wollte ich einen Anti ausprobieren. Auch reizt mich, dass dieser eher unbeliebt ist und selten gespielt wird. Meine Hoffnung ist, dass in meiner unteren Spielklasse die Gegner gegen einen Anti nicht so gut zurechtkommen.
Welche Erfahrungen hast Du beim Training oder Spielen gemacht?
Im Training kamen meine Partner nicht so gut gegen den Anti zurecht. Ihre Fehlerquote war wesentlich höher als sonst. Ich hatte den Eindruck, dass war noch schlimmer als wenn sie hätten gegen lange Noppen spielen müssen. Ich durfte mir auch anhören: „Was spielst du? Anti? Du willst dich wohl unbeliebt machen!“
Fühlst Du Dich dadurch nicht in den Spielvarianten eingeschränkt? Variabel kannst Du ja nur in Deinem Rahmen sein.
Da mir die Erfahrung und die Technik für andere Spielweisen fehlen, fühle ich mich im Rahmen des Anti-Spiels nicht eingeschränkt. Das kann sich natürlich ändern, insbesondere wenn der Gegner sich an den Anti gewöhnt hat.
Interview: Daniel Faust