Schon gestern berichte Kathi Schanz von ihrer Krankheit. Doch sie ist, wen wundert es, nicht die einzige im Vereinstischtennis. Marvin Wenderoth ist 23 Jahre alt und spielt seit 12 Jahren Tischtennis. Er liegt gerade bei 1700 TTR-Punkten in der Bezirksoberliga beim TSV Ihringshausen (Ihringshausen ist ein Ortsteil von Fuldatal in der Nähe von Kassel). Vor gut 1 Jahr wurde bei dem Schüler Diabetes Typ 1 festgestellt. Wenn er unterzuckert ist, dann sollten die Vereinskameraden schnell handeln, allerdings auch dann die Klappe halten. Eine Unterzuckerung kann bei Marvin allerdings sogar Todesangst auslösen, wenn der Schwindel und die zittrigen Hände erst einmal da sind.
Wann wurde bei Dir Diabetes festgestellt und welche Auswirkungen hatte das bisher auf Dein Leben?
Diabetes wurde bei mir im August 2020 festgestellt. Bisher habe ich dadurch zahlreiche Unterzuckerungen Weitere Auswirkungen waren unter anderem Entzündungen der Haut, Lymphknoten oder Knochen, Sehbeeinträchtigungen, aber auch sehr häufiger Harndrang.
Welchen Einfluss hat es auf das Tischtennis?
Durch die Blutzuckerschwankungen kommt es zu Konzentrationsproblemen und Sehproblemen. Man sieht oft verschwommen. Man muss oft Pausen einlegen bei zu hohem oder zu niedrigem Blutzucker, so 1 bis 2 mal pro Abend.
Wie merkst Du es, wenn Du beim Spiel oder Training unterzuckert bist oder eine Unterzuckerung droht?
Bei einer Überzuckerung treten meist starke Kopfschmerzen, Übelkeit oder erbrechen, häufiger Harndrang und Müdigkeit auf. Bei einer Unterzuckerung fange ich an zu zittern, habe Schweißausbrüche und empfinde Todesangst.
Wie würde man es von außen merken, wenn es bei Dir eine Unterzuckerung gibt?
Man kann eventuell eine Benommenheit bei mir bemerken oder sieht meine zittrigen Hände.
Was sollten Deine Mannschaftskameraden, Trainer oder Zuschauer dann tun?
Mir irgendetwas kohlenhydrathaltiges zu essen bringen und nicht so viele Fragen stellen.
Die Fragen stellte Daniel Faust. Das Interview wurde anlässlich des Welttags der Diabetes am 14. November geführt.