Es war eine Horrorszene, die es bei den European Championships in München im Sommer gab: Kristian Karlsson wollte mit der Vorhand aus der Rückhandseite einen Top-Spin ziehen und traf mit dem Schläger nicht den Ball, sondern mit der Handfläche die Tischkante – und verletzte sich mit anschließender Aufgabe. Diese Verletzung kommt ziemlich oft vor. Dieses Gefühl/die Frage „Kann ich den Ball noch verletzungsfrei ziehen oder muss ich meine Hand zurückziehen?“ kennt sicher jeder Vereinsspieler. Doch was ist zu tun, wenn es tatsächlich zu einer (Hand-)Verletzung kommt? Ich habe einige Stellen und Institutionen für eine Erläuterung angefragt. Es haben leider nur die Johanniter geantwortet. Der Antwortstil ist – sagen wir mal vorsichtig – amtsschimmelig, aber liefert dennoch eine Handlungsempfehlung, wenn man sich so an der Hand verletzt.
Frage 1: Wäre diese Verletzung schon ein Fall für den Notarzt?
Im eingesendeten Video erkennt man die professionelle Versorgung durch den anwesenden Rettungsdienst. Dies ist im gezeigten Fall notwendig. Sehr wahrscheinlich wurde auch eine Vorstellung im Krankenhaus empfohlen.
Bei leichteren Verletzungen entscheidet der Betroffene, ob und welchen Arzt er – gegebenenfalls mit Unterstützung von Kollegen – aufsucht. Bei schweren Verletzungen wird der Rettungsdienst über den Notruf 112 alarmiert, der alles Weitere inklusive Transport regelt. Als schwere Verletzung wären, zum Beispiel Wunden einzustufen, die einer weiteren ärztlichen Versorgung bedürfen.
Frage 2: Was kann man als Mitspieler tun? Den Arm (hoch-)halten? Oder einfach nur (mit Getränken) versorgen und das Krankenhaus informieren? Wie kann eine Blutung gestoppt werden?
Grundsätzliches Vorgehen bei der Wundversorgung:
Eigensicherung: Einmalhandschuhe anziehen.
Betroffenen hinsetzen oder -legen lassen. Bleiben Sie beim Betroffenen und halten Sie Blickkontakt, um Veränderungen (zum Beispiel Blasswerden) festzustellen und Maßnahmen (wie die Schocklagerung) ergreifen zu können. Sprechen Sie mit dem Betroffenen über Ihre geplanten Maßnahmen.
Verletzungsursachen beseitigen, Verschlimmerungen vorbeugen.
1. Bei stark blutenden Wunden legen sie einen Druckverband an.
2. Fixieren und polstern Sie Fremdkörper in Wunden.
Steril bedecken oder verbinden. Der richtige Verband hängt unter anderem von der Art der Wunde und der Stärke der Blutung ab. Die sterile Wundauflage kann unterschiedlich befestigt werden: mit Pflasterstreifen, Fixierbinde oder Dreiecktuch.
Tabus bei der Wundversorgung: Wunde in der Regel nicht auswaschen: Nur bei Verätzungen mit Säuren oder Laugen wird Wasser zum Ab- oder Ausspülen eingesetzt. Achten Sie darauf, dass das abfließende Wasser keine weitere Schädigung an anderen Hautpartien verursacht.
Fremdkörper in der Regel nicht entfernen: Nur sehr kleine Fremdkörper wie Steinchen, Stacheln, Dornen dürfen Sie entfernen, sofern diese nicht splittern und in Teilen im Gewebe zurückbleiben können.