Ohne den richtigen Schläger ist das Spielen im Verein so ziemlich schwer. Eine Binse für Außenstehende, eine elementare Sache für Tischtennisspieler im Wettkampf. Was noch schlimmer ist: Ein abgespielter Belag und ein kaputtes Holz. Doch wie erkennt man, dass ein Belag und das Holz nicht mehr so richtig spielbar sind. Gioele Vulcano, Bezirksligaspieler und Lehrgangstrainer, hat die Antworten.
Woran erkenne ich, dass meine Beläge noch spielbar sind?
Das erkennt man daran, wie „griffig“ der Belag noch ist. Das ist tatsächlich schwer zu beschreiben. Ich fahre meist mit meiner Hand über den Belag und schaue, wie stark der Belag meine Hand „festhält“. Sofern der Schläger gegen dieses Entlangfahren Widerstand zeigt, ist er in den meisten Fällen noch spielbar. Dafür muss man ein Gespür entwickeln, leider reicht für die Beantwortung der Frage keine pauschale Antwort. Ich denke die pauschalste Antwort, die ich geben kann, ist der „Haare-Test“, den ich mit den Kindern gerne mal zum Spaß durchführe. Zieht man mit dem Belag an Haaren am Kopf oder dem Arm, lässt sich leicht durch die Schmerzen an betroffener Stelle, ob der Belag noch greift oder nicht.
Wie erkenne ich, ob mein Holz noch einsatzfähig ist?
In der Theorie ist ein Holz immer spielbar, sofern es noch nicht gesplittert oder gebrochen ist oder ggf. unter anderen Schäden leidet. Die Abnutzung eines Holzes ist meist schleichend und gering, sodass meist kein neues Holz benötigt wird, auch nicht über mehrere Jahre hinweg. Viel mehr wird meist eher ein Holz aufgrund eines weiterentwickelten Spiels benötigt.
Ab wann ist ein Holz nicht mehr spielbar? Ist eine kleine Absplitterung schon das Ende für das Holz?
Wie bereits erklärt, kann man ein Holz theoretisch ewig spielen, sofern keine Schäden vorhanden sind. Es wird zwar über die Jahre hinweg durch kleinste Risse im Holz in kleinsten Teilen etwas weicher, das merkt man aufgrund des schleichenden Prozesses aber selten und ist selten ein Grund für den Neukauf. Auch eine kleine Absplitterung macht einem Holz selten spürbar was aus. Das heißt allerdings nicht, dass ein Holz über 10 Jahre hinweg spielen sollte, nur weil man keinen zwingenden Bedarf sieht. Jedes Jahr kommen neue Hölzer, mit besseren Rohstoffen, Abmischungen und den daraus resultierenden Eigenschaften auf den Markt. Tischtennis als Sportart entwickelt sich ständig weiter, genauso, wie es auch das eigene Spiel sollte. Man muss also nicht immer das nächste Jahrzehnt abwarten, sondern kann auch gerne auch schon nach 3 Jahren mal wieder etwas Neues ausprobieren, zumindest mal Ausschau halten.
Wie kann ich den Schläger möglichst lange spielbar halten? Reicht da einfach eine normale Hülle?
Inzwischen gibt es unfassbar viel auf dem Markt, um seinen Schläger „in Form“ zu halten. In meinen Augen ist aber gar nicht so viel davon notwendig. Die angesprochene Hülle und einen Schwamm, sind da für mich tatsächlich die einzigen Must-Haves. Wem die Hülle zu unsicher ist, kann seinen Schläger in einen Koffer legen. Alles andere ist für mich mehr als „Nice-to-have“ zu verstehen. Belagschutzfolien, spezielle Reiniger und Sonstiges sind cool zu haben, braucht man aber nicht zwingend. Der Belag lässt sich zum Beispiel, hingegen der Industrie, auch mit ganz einfachem Wasser reinigen und abwischen. Nur bei starker Verschmutzung nutze ich das spezielle Reinigungsmittel aus dem Fachhandel.
Gioele Vulcano (20) spielt seit über 13 Jahren für den Tischtennisverein seiner Kleinstadt und Heimat im Bezirk Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Mit knapp 1700 Punkten kämpft er mit seiner Mannschaft um die Punkte der Bezirksliga. In seinem Verein übernimmt er das Amt des Jugendleiters und ist Trainer in zwei Vereinen. Auf seinen Besser Tischtennis-Lehrgängen unterstützt er weiterhin Spieler aus anderen Vereinen.
Kontakt: @bessertischtennis