Der Pressearbeiter muss nicht nur ein Mannschaftskamerad gegenüber seinen Mitspielern oder seinem Verein sein, sondern auch gegenüber den Medien. Man muss also verlässlich sein. Versprich nur das, was Du halten kannst.
Verlässlichkeit ist eine Grundlage für jedes Zusammenleben und Zusammenspielen im Verein. Das gleiche gilt bei der Pressearbeit. Journalisten benötigen Informationen oft im Anschluss (egal ob es eine Veranstaltung oder ein anderer Termin ist) sehr schnell. Sei es, weil der Artikel noch „aktuell ins Blatt“ kommt oder weil noch andere Aufgaben auf ihn warten und er das planen muss. Beides ist die Regel und nicht die Ausnahme. Verlässlich heißt hier also versprechen, was möglich ist und vor allem bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (den der Journalist bestimmen kann) gemacht werden kann. Der Journalist wird Dich in guter Erinnerung behalten, wenn Du dich daran hältst.
Ein Beispiel aus meiner eigenen Journalistenpraxis:
Ich sollte über einen Tag der offenen Tür eines Sportvereins für eine Lokalzeitung schreiben. Leider war zu der Zeit, als ich da war, nichts, aber auch gar nichts los. Folglich konnte ich auch kein gutes Foto machen. Da ich aber noch andere Termine an diesem Wochenende hatte, konnte ich selbst kein Foto mehr machen. Man versprach mir bis Sonntag um 12 Uhr ein Foto zu schicken, weil man davon ausging, dass am Nachmittag noch etwas los sein werden würden. Ich schrieb also am Abend den Text und wartete bis Sonntag 12 Uhr auf ein Foto, bekam aber keins. (Das ist schon eine ganze Weile her, da gab es noch keine guten Smartphone-Kameras.)
Also rief ich den Organisator an und bekam folgendes zu hören: „Tja, wir konnten selbst kein Foto mehr machen, … ja, es war dann noch was los … Nein, die Fotos hat der X gemacht, der ist aber bis Dienstag unterwegs und kann kein Foto schicken. Sonst hat ja keiner eine Kamera dabei.“
Der Text erschien dann ohne Foto. Der Verein hat eine große Chance verpasst, denn er war nicht verlässlich.
Das bedeutet:
- nur das versprechen, was tatsächlich möglich ist,
- alle relevanten Personen so instruieren, dass Dinge auf jeden Fall gemacht werden,
- falls etwas schiefgehen sollte (als Beispiel: kein Foto vorhanden), sofort (wirklich sofort) den Journalisten informieren.
Anmerkung: Ich kann als Journalist, Redakteur und Medienarbeiter sehr viel mehr zu dem gesamten Thema sagen. Das würde den Rahmen sprengen. Mich kann aber für ein Präsenz-Seminar (corona-konform) und als Online-Meeting zur Pressearbeit buchen. Bei Interesse stehe ich – gegen ein Honorar – bereit.