Auf der einen Seite würde ich diese Frage sofort mit „Ja!“ beantworten. Auf der anderen Seite aber sofort mit „Nein!“, denn am Sport selbst hat sich nichts geändert.
„Ja!“, weil vieles anders ist. Normalerweise sitzt man tatsächlich zusammen als Mannschaft, oft auch mit den Zuschauern. Ab und zu natürlich mal bei den Gegnern, wenn man sich versteht. Der – bis dato – obligatorische Handschlag ist dem „Fist Bump“ oder der Ghetto-Faust“ oder dem Berühren der Schläger gewichen.
„Ja!“, weil es einen richtigen Schnitt gab, als der Vereinssport verboten wurde. Man war seines Hobbys, ja seiner Leidenschaft beraubt. Tischtennis geht nur in der Gemeinschaft, mit jemand anderen. Das macht wahrscheinlich auch den Sport aus.
Auf der anderen Seite ist das klare „Nein!“. Am Tischtennis hat Corona nichts geändert.
„Nein!“ Die Regeln sind geblieben. Es gibt weiter kein Unentschieden im Spiel Mann gegen Mann, aber immer noch ein Unentschieden als Mannschaft gegen Mannschaft an sich. Ein Umstand, der Tischtennis für mich so toll macht.
„Nein!“ Das Spiel ist nicht verändert worden. Es entscheiden immer noch Sekunden (gefühlte Sekundenbruchteile!) über Punkt oder nicht, über Sieg oder Niederlage. Der Ball ist immer noch gleich schnell oder langsam.
Was dazu kommt: Tischtennis ist oft geändert worden. Man denke da nur an die 2-Farben-Regel (die ich als zu junger Mensch nicht aktiv mitgemacht habe), das Frischklebeverbot, die andere Zählweise, die Umstellung auf größere Bälle. Sport und vor allem das Tischtennis waren immer im Wandel. Aber an den Grundfesten hat sich nichts geändert. Auch Corona wird daran nichts ändern.